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Freizeit in Bodø

Neben ganz individueller Freizeitgestaltung gab es jede Menge Momente, die wir als Gemeinschaft teilen konnten. Schon am ersten Tag nach der Ankunft erwartete uns ein entspannter Grillabend mit den norwegischen Schüler*innen am Strand. Der Weg dorthin führte an Bodøs eingebuchtetem Hafen vorbei. Kurz vor dem Ziel endete der eigentliche Weg, es war Felsen klettern angesagt. Ein überwältigendes Funkeln projizierte sich aufs Gewässer am Rande. Schnell gezückte Sonnenbrillen sorgten für die Sommerstimmung. Am Grillort angelangt bewährte sich das Klettern als Erfolg. Holzbänke und Getränke luden auf wohlige Momente ein. Hinter dem nahegelegenen Hügel, der die Gestalt einer gigantischen Schildkröte annahm, entdeckte man neben einem Sortiment aus schicken Muscheln, Steinen und Seeigeln für zu Haus auch ungestörten Raum, um in der sanften Meeresbrise einen Ruheort zu finden.


Auch das Stadtbild ließ nicht zu wünschen übrig. Mit einer überraschend kleinen Einwohnerschaft von etwa 50.000 Menschen genießt Bodø die Ausstrahlung einer Großstadtidylle. Viele kleine Imbisse und Attraktionen wie die große Stadtbibliothek und diverse Kunstwerke neben Fußwegen prägen das innerstädtische Leben. Stellvertretend für die Klasse konnten ein paar von uns Eindrücke von weiter abgelegenen Sehenswürdigkeiten erhalten:

 

"Nach dem Grillabend sind vier von uns Schülern im Tesla von Jan-Martin mitgefahren. Es war sehr interessant und bisweilen auch sehr unterhaltsam. Wir haben uns eine Festung angesehen und einen Leuchtturm, der außer Betrieb war." Kommentar Schüler*in


Das strahlende Wetter, dass sich bis zum Ende hielt, war mehr als ein großes Glück. In der zweiten Nacht begab sich ein vierer Team unserer Gruppe auf eine spannende Biologieexkursion.

Der Trip zu Fuß, welcher unerfahrenen Wanderern schnell den Garaus machen würde, wurde erheblich leichter, als uns klar wurde, welches Ziel einem bevorstand. Hell schimmernde Siebensterne wiesen einem den Weg zwischen allerhand grünem Wuchs, der auf dem Weg durch die steilen Wälder um unsere Aufmerksamkeit kämpfte. Nach dem Erklimmen der Höhen erwartete uns eine sensationelle Aussicht auf benachbarte Berge in der Dämmerung des Sonnenuntergangs, in dem man sich träumend hätte verlieren können. Die Weiten des Meeres nahmen die Pastelltöne der Wolken im Himmel an. Zu betonen ist, es war bereits Nacht und wir waren kurze Zeit später wieder auf dem Heimweg. Dennoch bleibt die Erinnerung, die wir für euch mit ein paar Bildern festgehalten haben:


Der hohe Stellenwert von Flechten für die städtische Luftgüte geht oft unter, da die häufiger auftretenden Arten unter ihnen unüblich für ästhetisches Empfinden sorgen.
Dennoch gab es ganz besondere Funde rarer Spezies, die vielleicht die Neugierde des einen oder anderen Flechten-Verächters wecken:


Ein absolutes Highlight war der Bootstrip am Freitag, dessen geteilte Erlebnisse in unseren Gesprächen auch im Nachhinein noch oft die Runde machten. "Etwas Vergleichbares habe ich auf See noch nicht erlebt. Wir wurden alle nass und es war sehr windig, trotzdem oder gerade deshalb hat es viel Spaß gemacht." – Kommentar Schüler*in


Neben vielen tollen Erfahrungen gab es dennoch Herausforderungen. Verständigung mag für viele eine davon gewesen sein. Gerade die sprachliche Barriere, auf Muttersprache verzichten zu müssen, war für einige befremdlich und fordernd.
Regnerische Tage im Hostel, an denen der kulturelle Austausch nach anstrengenden Arbeitsphasen pausierte, halfen dabei, die vielfältigen Eindrücke zu verarbeiten und waren alles andere als hinderlich für die weitere Verständigung an kommenden Tagen. Ganz im Gegenteil, viel eher schuf dies Raum, um in sich zu kehren und mit neuem Elan ins nächste Abenteuer zu starten. Allen kam es mit Sicherheit zu Gute, dass Freizeit auch mal Freizeit bleiben durfte und nicht durch verpflichtende Tagesausflüge ins Museum oder ähnliches bei am besten noch hochgradigen Temperaturen eingenommen wurde. Allmählich entfaltete sich Entspannung. Man kam mit anderen aus der Klasse bei bunt gemischten Tischen beim Abendessen ins Gespräch und traf sich danach auf eine turbulente Runde Uno-Reverse. Dass nicht alles immer harmonisch laufen würde, war von Beginn keine Erwartung. Umso besser war es zu merken, dass man sich auch weit weg von zu Hause auf Freunde verlassen konnte und evtl. sogar auf aufmerksame Mitschüler*innen, deren verständnisvolles Wort überraschend gelegen kam. Auch solche Momente sind wichtig, um den Klassenzusammenhalt zu fördern und zu merken, dass man aufeinander zählen kann!


Tyrell, Jakob